Zimmermann-Gruppe wächst und steigt bei Haug Chemie ein
Umzug in neue Zentrale im Herbst abgeschlossen
Die Zimmermann-Gruppe wächst an allen neun Standorten. „Das gilt sowohl für die Umsätze als auch für die Investitionen und das erweiterte Leistungsangebot“, sagt Geschäftsführer Gerhard Zimmermann im Rahmen des Jahresspressegesprächs in der neuen Zentrale. In den 2.700-Quadratmeter-Neubau mit 400-Quadartmeter-Labor sowie in neue Bürogebäude und Anlagen an den Standorten Bitterfeld, Ladeburg und Liebenau investiert die Gruppe bis Ende 2026 allein 18,2 Millionen Euro. „Mit dem Einstieg beim Spezial-Chemie-Lieferanten Haug Chemie haben wir im August außerdem einen großen Schritt zum Aufbau eines geschlossenen Warenwirtschaftskreislaufs vollzogen“, berichtet Geschäftsführer Benjamin Zimmermann. „Kunden können jetzt von uns Chemikalien beziehen, uns ihre Abfallstoffe aus der Produktion zur Behandlung und Entsorgung überlassen und später die daraus zurückgewonnen Rohstoffe wieder nutzen.“Den Umzug in die neue Zentrale haben die 93 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den zurückliegenden Wochen abgeschlossen. „Das moderne, klar strukturierte Raumkonzept kommt bei allen sehr gut an“, erläutert Geschäftsführer David Zimmermann. Es bewährt sich, dass die Kollegen frühzeitig in die Planung eingebunden waren. „Ihre Ideen, Wünsche und Bedenken flossen über Workshops, Umfragen und Kreativsitzungen direkt in die Planung der Innenarchitektin ein. So entstand schrittweise ein Konzept, das Funktionalität, Ästhetik und moderne Arbeitsformen miteinander verbindet“, berichtet David Zimmermann. Ein abgestimmtes Farbkonzept und hochwertige Möblierung schaffen eine Arbeitsatmosphäre, die die Zusammenarbeit und Konzentration gleichermaßen fördert.Neubau bezogen, Altbau-Abriss begonnen: Als erstes wurden die 400 Quadratmeter großen Prüflabore bezogen, im Herbst folgten dann die Büros. Auf drei Etagen sind insgesamt 100 Büro-Arbeitsplätze entstanden. Fünf Besprechungsräume und eine Kantine für bis zu 50 Personen bieten vielfältige Optionen. Die Aufträge gingen nahezu ausschließlich an Unternehmen aus der Region. „In das Gebäude haben wir etwa 7,25 Mio. Euro investiert“, so David Zimmermann. Hinzu kommen ca. 700.000 € für Parkplätze und Außenanlagen. „Für Möbel, Innen- und Geschäftsausstattung summiert sich das alles auf weitere 673.000 Euro.“ Die Vorbereitungen zum Abriss des alten Gebäudes startete bereits Anfang November. Zuvor hatte die Zimmermann-Gruppe den Altbau noch einige Wochen lang der Feuerwehr Avenwedde zu Übungszwecken überlassen. Auf der jetzt frei werdenden Fläche wird ein Parkplatz errichtet, der im Endausbau Platz für bis zu 40 E-Ladeplätze und eine Schnellladesäule bietet.Mit über 60 regionalen Handwerkern und Dienstleistern haben die Bauherren gestern eine Einweihungsparty gefeiert. Morgen sind die Mitarbeiter zu einem „Hüttenzauber“ in der neuen Zentrale eingeladen. „Vor ein paar Tagen haben wir auch die Anwohner und Nachbarn für Anfang Dezember zu einem ,Runden Tisch‘ eingeladen“, sagt David Zimmermann. „Wir wollen die alte Idee des regelmäßigen Austauschs mit ihnen wiederbeleben und einmal im Halbjahr ins Gespräch kommen. Jetzt haben wir die passenden Räumlichkeiten dafür.“Millionen-Investitionen in Bitterfeld, Ladeburg und Liebenau: In den Aufbau moderner Arbeitsräume wird nicht nur am Hauptsitz Gütersloh investiert. „Auch in Liebenau, Ladeburg und Bitterfeld sind größere Vorhaben geplant bzw. schon in umgesetzt“, so David Zimmermann. In Liebenau fließen ca. 2,2 Mio. Euro in einen Neubau und die Renovierung des alten Büro-Gebäudes. „Im Industriepark Bitterfeld haben wir uns ein 35.000 qm großes Grundstück gesichert. Dort sollen bis Ende 2026 die Tankreinigung erweitert und die Infrastruktur verbessert werden.“ In Ladeburg fließen ca. 3,2 Mio. Euro in die Neugestaltung einer Büro- und Sozialtrakt sowie in einen Büroneubau. Am Standort Bitterfeld summiert sich die Investitionssumme auf mehr als 4,1 Mio. Euro. Außerdem hat die Zimmermann-Gruppe 2025 allein in den Fuhrpark weitere 1,5 Mio. Euro investiert.Zeitlich leicht ins Stocken geraten ist das Projekt in Marienfeld. „Die Diskussion über die weitere militärische Nutzung der ehemaligen Kasernen und die Verzögerungen bei anderen Investoren haben unsere Planung etwas ausgebremst. Wir befinden uns in Gesprächen mit der Stadt“, erklärt David Zimmermann dazu.Chlorid-Fracht weiter reduziert: Die Zimmermann-Gruppe hat 2025 weitere Maßnahmen ergriffen, um den Chlorid-Gehalt im Abwasser zu senken. „Wie angekündigt wurde die Behandlung von Lagerstättenwasser in Gütersloh beendet“, erklärt Projektmanager Martin Bischop. „Aber auch die Chlorid-Fracht im Abwasser, die beim Reinigungsprozess entsteht, konnte weiter reduziert werden. So haben wir die Anlieferungsmengen an Salzsäure in unser Werk 1 reduziert und konnten auch die Dosierungsmengen an eisenhaltigen Salzsäurebeizen innerhalb unserer Anlage senken. Den Erfolg bestätigen eigene Messungen in der Lutter, bei denen in den zurückliegenden zwei Jahren keinerlei Überschreitungen des Orientierungswertes für Chlorid von 200 mg/l als Jahresmittelwert festgestellt wurden. Für den weiteren Betrieb unserer Anlage wird derzeit eine neue Indirekt-Einleitungsgenehmigung vorbereitet“, berichtet Martin Bischop. Er rechnet mit einer Bestätigung noch in diesem Jahr.PFAS-Sanierung zeigt Wirkung: Die Reinigung des PFAS-belasteten Grundwassers auf dem Gelände der Gütersloher GVE Gesellschaft für Verwertung und Entsorgung GmbH & Co. KG (GVE, Unternehmen der Zimmermann-Gruppe) läuft wie geplant weiter. Geschäftsführer Marco Zimmermann sagt zum Stand der Maßnahme: „Über den Vorfilter und drei Aktivkohle-Filterstufen werden seit Mai 2023 täglich 120.000 Liter Grundwasser gereinigt.“ Jüngste Ergebnisse im Wasserablauf der Sanierungsanlage haben gezeigt, dass die Zielwerte an PFAS-Verbindungen sicher eingehalten werden. „Seit Beginn der Reinigung wurden fast 110 Mio. Liter Grundwasser gefiltert“, sagt GVE-Geschäftsführer Marco Zimmermann. Wie lange die Maßnahme noch anhält, liege in der Entscheidung der Aufsichtsbehörden beim Kreis und bei der Bezirksregierung.Haug Chemie GmbH ist seit August 2025 Teil der Zimmermann-Gruppe: Einen großen Meilenstein in der Geschichte der Zimmermann-Gruppe markiert der mehrheitliche Einstieg bei der Haug Chemie GmbH in Sinsheim. „Im August 2025 haben wir 75 Prozent der Anteile des Anbieters für chemische Spezialprodukte übernommen“, berichtet Benjamin Zimmermann. Das Engagement passt „hervorragend“ zur strategischen Ausrichtung der Zimmermann-Gruppe als „Komplettanbieter für Produkte und Dienstleistungen aller Art für die Industrie“. Ziel ist dabei der Aufbau eines geschlossenen Warenwirtschaftskreislaufs. „Durch die Beteiligung wird unser Leistungsangebot erweitert und mittelfristig neue Arbeitsplätze in Sinsheim und in der Gruppe geschaffen“, so Benjamin Zimmermann. Die Haug Chemie GmbH wird im Jahr 2025 nach Auskunft ihres Geschäftsführers Dr. Andreas Stumpe einen Umsatz von etwa 20,5 Mio. Euro erzielen. Im 1966 in Sinsheim gegründeten Unternehmen sind derzeit mehr als 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Die restlichen 25 Prozent der GmbH liegen weiterhin in der Hand von zwei Altgesellschaftern.
Auf dem Foto: Handwerker, Dienstleister mit Projekt-Team und David Zimmermann.
Fotos: Ad Hoc













