Wir wissen, wovon Betroffene sprechen

Anzeige | Wer selbst psychische Krisen kennt, kann hilfreich für andere Betroffene werden – als Genesungs-Begleiter:in. Am Recovery College Gütersloh lassen sich derzeit rund 20 Menschen dazu qualifizieren.

Seit März dieses Jahres finden sich die künftigen Genesungsbegleiter:innen jeden Monat in Gütersloh ein und setzen sich an zwölf verlängerten Wochenenden intensiv mit Themen wie Recovery (englisch für Genesung), Erfahrung und Teilhabe oder Fürsprache auseinander. Damit sie über die Auswirkungen der eigenen Erkrankung hinaus auch andere Symptome und Verläufe kennenlernen, bearbeitet der Kurs überwiegend in Kleingruppen bestimmte Fragen rund um den eigenen Recovery- bzw. Genesungsweg. „Die Teilnehmenden kommen so vom Ich-Wissen zum Wir-Wissen“, beschreibt Andrea Zingsheim, Mitbegründerin und Projektmitarbeiterin des Recovery Colleges und EX-IN-Trainerin, das Lern-Konzept der Qualifizierung. Das Recovery College be-findet sich auf dem Gelände des LWL-Klinikums Gütersloh, ist eng mit der Klinik verzahnt und wird von der Sozialstiftung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe gefördert.

EX-IN ist die Abkürzung für „Experienced Involvement“, das sich mit „Beteiligung von Erfahrenen“ übersetzen lässt. Die Teilnehmenden haben allesamt Krisen hinter sich gebracht, hatten selbst mit Depressionen, Alkohol- oder Drogenmissbrauch oder einer Psychose zu kämpfen. Sie alle qualifizieren sich in diesem einjährigen Kurs zum/zur Genesungsbegleiter:in. Diese Expert:innenen unterstützen Betroffene in psychiatrischen Kliniken oder vergleichbaren Einrichtungen. Sie können Ansprechpartner:innen bei der Einbeziehung von Angehörigen in den Genesungsprozess sein. In je zwei Pflichtpraktika erproben die Teilnehmenden mögliche künftige Einsatzfelder. Die Mehrheit möchte künftig in Kliniken Ansprechpartner:innen für Betroffene sein.

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Foto: LWL

LWL-Klinikum Gütersloh – Lars Svensson
Tel.: 05241 502-2395 oder 502-0
E-Mail: lars.svensson@lwl.org

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