Stadtgalerie
Wie sie aussehen könnte
Die vom Gütersloher „Initiativkreis Stadtgalerie“ Mitte September im Pop-up Store Kökerstraße 17 gezeigte Ausstellung von Galerie-Modellen Detmolder Architekturstudenten war ein Publikumserfolg. Viele Gütersloher zeigten Interesse an der Idee, auf dem Parkplatzgrundstück zwischen Stadthalle und Theater perspektivisch eine Stadtgalerie für Ausstellungen zur Geschichte der Stadt, für künstlerische Aktivität, Museumsbetrieb, Kommunikationsflächen und darüber hinaus auch für Hoteletagen, Büroflächen und Wohnungen entstehen zu lassen. Dass eine Finanzierung eines derartigen Gebäudes nicht von der Stadt gestemmt werden kann ist unstrittig. Den Initiatoren ging es allein darum, einen Anstoß zu Überlegungen und Diskussionen über eine Stadtgalerie zu geben. gt!nfo präsentiert einige Beispiele der im Rahmen einer Semesterarbeit an der TH Detmold unter Leitung von Prof. Jasper Jochimsen entstandenen Vorschläge von Studierenden. Bei allen Arbeiten waren Tiefgaragen mit eingeplant.
Beispiele aus der Ausstellung im Pop-up Store „aufZeit“
Das „DazwischEIn“
Studentin Theresa Diekmann

Auszüge aus der Projektbeschreibung: „Die Form des Gebäudes ist das Ergebnis einer Vermittlung: Zwischen der klaren Kubus des Theaters, der amorphen Stadthalle und dem umgebenden städtischen Kontext. Aus dieser Spannung heraus entstand eine weiche, ovale Kubatur – als verbindendes Element, das sich zugleich selbstbewusst positioniert. (….) Die Klinkerfassade mit ihrer tiefen Fensterlaibung interpretiert die regionale Bauweise Güterslohs neu. Im Kontrast zum weißen Theaterbau setzt das Gebäude mit grünen Fensterrahmen einen modernen, lebendigen Akzent. Im Erdgeschoss öffnet sich eine frei zugängliche Galerie lokalen Künstler:innen. Ein Ort zur Begegnung, niederschwellig und kuratiert mit Blick auf die Vielfalt der Stadt. Im Geschoss darüber hat das stadthistorische Museum seinen Raum. Die Erschließung erfolgt über die Galerie – eine bewusste Verbindung von Gegenwart und Vergangenheit. Das zweite Obergeschoss bietet flexible Büroflächen … darüber folgt eine Etage mit möblierten Kurzzeitwohnungen, angelehnt an das Stayery-Konzept. Ganz oben: großzügige Wohnungen mit Dachterrassen und Ausblicken über Theater, Stadthalle und den ruhigen Innenhof, der als Lichthof ab dem zweiten Obergeschoss beginnt.“
Student Cedric Nolte

Auszüge aus der Projektbeschreibung: „Die neu zu errichtende Stadtgalerie soll sich durch die Form des Dreiecks von den umgebenden Baukörpern abgrenzen. Der Entwurf arbeitet mit einer engen Verzahnung der unterschiedlichen Nutzungen als Kulturflächen, Büroräumen und dem Wohnen. Drei große Dreiecke aus Beton schieben sich in einen Block aus Holz. Zwischen den mittleren Körpern entstehen zur Belichtung zusätzlich zwei Lichthöfe. Vom 1. OG bis zum 4. OG können Büroflächen vermietet werden. Das 5. OG ist ausschließlich dem gemeinschaftlichen Wohnen vorbehalten. Hier hat jeder Mieter seine eigene Wohnung, zusätzlich gibt es große Gemeinschaftsbereiche, die zum gemeinsamen Kochen und Austausch einladen. Die Dachterrasse ist öffentlich zugänglich und kann u. a. für Veranstaltungen genutzt werden.“
Das „Triadum“
Studentin Nela Brede

Die „Kulturtreppe“
Student Jan Moritz Tappe

Auszüge aus der Projektbeschreibung: „Baukörperlich orientiert sich die Kulturtreppe in ihrer Höhenentwicklung vor allem an der umliegenden Bebauung, insbesondere an der Stadthalle und dem Theater (…) und versucht zu vermitteln. Die Treppenstruktur verweist dabei auf die Stadthalle mit ihren unterschiedlichen Terrassen, die Monumentalität am Kopf des Baukörpers hingegen orientiert sich an der Gewaltigkeit des Theaters. (…) Die Kulturtreppe besticht durch eine Natursteinfassade, die die Wertigkeit des Baukörpers und seiner Architektur hervorhebt und zugleich mit dem Relief der Fassade harmoniert, indem sie suggeriert, dass der Baukörper in Gänze aus dem rohen Naturstein herausgearbeitet sei. Tatsächlich handelt es sich dabei um eine Fassadenverkleidung aus Natursteinplatten, die mittels Metallankern vor die Tragstruktur vorgehängt werden und die dazwischenliegende Dämmung vor Umwelteinflüssen, insbesondere Feuchtigkeit, schützen. Im Inneren besticht die Kulturtreppe vornehmlich durch ihr großzügiges Atrium, welches nicht nur für beste Beleuchtung und schöne Lichtstimmungen im Gebäude sorgt, sondern durch seine getreppte Form analog zur äußeren Geometrie des Baukörpers auch die einzelnen Geschosse mit ihren unterschiedlichen Nutzungen durch großflächige Sichtbezüge verbindet.“