Gütersloher Menschenkind
Ein Projekt des Fachbereichs Kultur Gütersloh
Im Rahmen der 200-Jahr-Feier der Stadt Gütersloh zeigt der Fotograf Wolf-Dieter Tabbert eine besondere Ausstellung „Gütersloher Menschenkind“. Tabbert begleitet ein Mädchen aus Gütersloh seit ihrem sechsten Lebensjahr mit jährlich aufgenommenen analogen Schwarzweiß-Porträts – stets in gleicher Haltung, mit identischem Licht und Hintergrund. Die Serie dokumentiert eindrucksvoll seit nunmehr 15 Jahren die Entwicklung vom Kind zum Erwachsenen.















Making of…
Die Ausstellung ist als Kooperationsprojekt des Fachbereichs Kultur mit Wolf-Dieter Tabbert entstanden und präsentiert die Porträts auf transparenten Bannern entlang der Berliner Straße in der Fußgängerzone. Passanten können so die Entwicklung des „Gütersloher Menschenkindes“ von beiden Seiten erleben und eintauchen in eine einzigartige Verbindung von Mensch und Stadt. Die Idee zu diesem Langzeitprojekt entstand bereits 2010, als Tabberts Tochter eingeschult wurde. Inspiriert von der Waldorfpädagogik, bei der Klassen über Jahre zusammenbleiben, begann er, die Kinder analog und mit stets gleichen technischen Bedingungen zu porträtieren. Ziel war es, die reine physiologische Veränderung sichtbar zu machen – ohne Ablenkung durch wechselnde Frisuren oder Mode. Das Projekt erforderte viel Engagement: jährliche Termine, analoge Fotografie mit Mittelformat-Kamera, Entwicklung in der eigenen Dunkelkammer. Doch die Kontinuität und die Authentizität der Bilder überzeugten Eltern, Lehrer und vor allem die Kinder selbst.


Für das Stadtjubiläum wurde die Serie nun auf ein neues Level gehoben: Statt in Galerieräumen sind die Porträts mitten im öffentlichen Raum zu sehen – ein offenes, für alle zugängliches Kunstwerk, das die Verbindung zwischen individueller Entwicklung und städtischem Wandel sichtbar macht.
Die Ausstellung „Gütersloher Menschenkind“ lädt alle Bürgerinnen und Bürger ein, die Stadtentwicklung mit neuen Augen zu sehen – durch das Gesicht eines Kindes, das mit der Stadt gewachsen ist.
Foto vom Fotografen: Wolfgang Sauer; alle anderen Wolf-Dieter Tabbert