„Gütersloh International“ feiert gelebte Vielfalt friedlich

Mehrere tausend Menschen kommen über zwei Tage auf den Theodor-Heuss-Platz

Gütersloh International hat auch in seiner 48. Auflage eindrucksvoll gezeigt, wie bunt, vielfältig und weltoffen die Stadt Gütersloh ist. Unter dem Motto „Gemeinsam leben in Gütersloh“ verwandelte sich der Theodor-Heuss-Platz vor der Stadthalle am Wochenende in ein internationales Festgelände. Mehr als 40 Stände aus unterschiedlichsten Kulturkreisen boten Samstag und Sonntag (6./7. September) kulinarische Spezialitäten und Handwerkskunst, begleitet von einem abwechslungsreichen Bühnenprogramm mit Tanz- und Musikeinlagen aus aller Welt.

„Wir feiern heute die Toleranz, das Miteinander und die Vielfalt, die Gütersloh bereichert“, sagte Bürgermeister Matthias Trepper zur feierlichen Eröffnung am Samstagnachmittag. Ein besonders bewegender Moment war die Schweigeminute zu Ehren der Opfer des Seilbahnunglücks in Lissabon. Im Anschluss setzten die Besucher ein weiteres starkes Zeichen des Zusammenhalts: Sie nahmen sich alle traditionell an den Händen und bildeten eine Menschenkette auf dem gesamten Platz.

Zu den tausenden Gästen zählte auch Bertelsmann-Matriarchin Liz Mohn, die dem Fest einen Besuch abstattete: „Es ist toll, dass wir hier viele Kulturen kennenlernen dürfen“, so Liz Mohn. „Ein Drittel der Gütersloher kommt aus aller Welt hierher. Wir leben alle international – und das jeden Tag. Die Welt ist unser Leben und von der Welt müssen wir lernen. Hier wird der sachbezogene Dialog gefördert, denn die Menschen sprechen hier einfach miteinander.“

Der Austausch zwischen den Kulturen stand auch an den Ständen im Mittelpunkt. So etwa bei Evi Gega, die 2011 aus Griechenland nach Gütersloh kam. Gemeinsam mit ihren Töchtern Maria und Ekaterini probierte sie türkische Quarkbällchen am Stand von Halil Oskay. Erstmals dabei war auch der Verein „Brücke der Vielfalt“ der iranischen Community. Am liebevoll gestalteten Stand wurden persische Spezialitäten wie Grünkohleintopf mit Reis serviert. „Ich lebe seit 50 Jahren in Gütersloh und liebe die Stadt mehr als meine Geburtsstadt im Iran“, sagte Farzaneh Sattar, die gemeinsam mit Rosa Siri kochte. Der Austausch mit anderen Kulturen liege ihr besonders am Herzen. Auch portugiesisches Lebensgefühl war vertreten: Miguel Gomez, gebürtiger Gütersloher mit portugiesischen Wurzeln, schenkte traditionelles Sagres-Bier aus – mit einem Augenzwinkern erklärte er: „Bier verbindet.“ Besonders begehrt war bei den Besuchern der Thailand-Stand. „Hähnchen-Spieße mit Erdnuss-Sauce sind bei den Leuten der Renner“, sagt Bonruan Perkmann strahlend. Seit 1994 lebt sie in Gütersloh. Ihr persönliches Highlight bei Gütersloh international: das Bühnenprogramm.

Auf und neben der der Bühne wurde aufgrund des 200-jährigen Jubiläums der Stadt Gütersloh diese Mal zwei Tage lang musiziert, getanzt und gefeiert. Von syrischen bis bulgarischen Volkstänzen – die Bandbreite der Darbietungen spiegelte die kulturelle Vielfalt der Stadt wider. Immer wieder wurden auch die Besucherinnen und Besucher eingeladen, mitzutanzen und sich bei den Händen zu nehmen – ein Symbol für ein friedliches und gemeinsames Miteinander in Gütersloh.

Bertelsmann-Matriarchin Liz Mohn (Mitte links) besuchte Gütersloh International zusammen mit Jimmy Schmied (rechts). Sie trafen dabei auf Güterslohs Bürgermeister Matthias Trepper und Dr. med. Werner Gams (links). Foto: Stadt Gütersloh

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