Doppelspitze: Zwei auf einer Position

Top-Sharing: Vereinbarkeit von Beruf und Familie in Führungspositionen

In der Abteilung Personalentwicklung haben Corinna Kropp und Dilek Altun gemeinsam die Leitung übernommen – mit unterschiedlichen Lebensläufen, aber einer gemeinsamen Vision: die Personalgewinnung, -bindung und -entwicklung der Stadtverwaltung attraktiv und zukunftsfähig zu gestalten. Die Abteilung Personalentwicklung verantwortet die Ausbildung von Nachwuchskräften ebenso wie die Weiterbildung und Qualifizierung der Mitarbeitenden.

Arbeitszeiten optimal kombinieren
Die gemeinsame Leitung ermöglicht es beiden Mitarbeiterinnen, ihre Expertise, Perspektiven und Arbeitszeiten optimal zu kombinieren. „Wir ergänzen uns fachlich und persönlich hervorragend, daher haben wir uns damals auch gemeinsam für die Stelle beworben“, so Dilek Altun. Corinna Kropp ergänzt: „Wir teilen nicht nur die Aufgaben, sondern auch Verantwortung, Entscheidungen und den Gestaltungswillen.“ Das Top-Sharing ermöglicht es beiden Führungskräften, in einem modernen, flexiblen Modell zu arbeiten – ohne auf strategische Verantwortung oder Entwicklungschancen zu verzichten. Corinna Kropp ist Beamtin und seit vielen Jahren bei der Stadt Gütersloh tätig. Sie hat ihre Verwaltungslaufbahn klassisch begonnen und sich berufsbegleitend im Masterstudiengang „Public Management“ weiterqualifiziert. Schon früh hat sie ihre Leidenschaft für den Personalbereich entdeckt. Mit der Übernahme von Aufgaben in der stellvertretenden Ausbildungsleitung hat sich ihr Interesse vertieft – besonders die Personalentwicklung weckte zunehmend ihre Begeisterung. Für sie war die Führungsrolle der nächste logische Schritt – jedoch in einem Rahmen, der auch Zeit für ihre Familie lässt. Dilek Altun bringt frischen Wind aus einem anderen beruflichen Umfeld mit: Als Quereinsteigerin eröffnet sie mit ihrem Master in Wirtschaftspädagogik neue Perspek-tiven. Der Wechselin den öffentlichen Dienst war für sie eine bewusste Entscheidung – mit dem Wunsch, gesellschaftlich wirksam zu arbeiten und die Personalentwicklung bei der Stadt Gütersloh voranzubringen. Neben der neuen beruflichen Herausforderung schätzt sie die gute Vereinbarkeit ihrer Führungsposition mit ihren familiären Verpflichtungen.

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Vorbild Top-Sharing
Mit dem Top-Sharing-Modell sendet die Stadt Gütersloh ein klares Signal: Reduzierte Arbeitszeit und Karriere schließen sich nicht aus, im Gegenteil. Gerade für Eltern oder Menschen mit Pflege- und Betreuungsverantwortung eröffnet dieses Modell neue berufliche Chancen. „Wir wollen Vorbild sein“, betont Roman Quenter, Leiter des Fachbereichs Personal und Organisation. „Die Gewinnung von Führungskräften ist herausfordernder geworden, deshalb brauchen wir auch neue Führungsmodelle, um Bewerberpotenziale zu erschließen. Nach den positiven Erfahrungen wollen wir künftig vermehrt Führungsstellen im Top-Sharing ausschreiben.“ Auch Inge Trame, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt, ist vom Modell überzeugt: „Die Stadt Gütersloh geht mit dem Top-Sharing mutige und zukunftsweisende Schritte. Sie zeigt: Führung im Tandem funktioniert – und bringt wertvolle Impulse in die Verwaltung.“

Foto: Bei der Stadt Gütersloh haben (v.l.) Corinna Kropp und Dilek Altun in der Abteilung Personalentwicklung gemeinsam die Leitung übernommen. Dank des innovativen Modells des Top-Sharings können sie Beruf und Familie auch als Führungskräfte miteinander vereinbaren. © Stadt Gütersloh

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