Gütersloher Splitter
Juli 2025
Mehrere Ladenlokale in der Innenstadt fanden in den vergangenen Wochen neue Besitzer. Mögen ihre Produkte gut justiert sein auf den Bedarf der Gütersloher.
Im Bewusstsein des Perpetuum Mobile der Fußball-Saisons relativiert sich manche Aufgeregtheit am Partytisch. Gefühlt zurückhaltender performen die Experten mit ihren Prognosen. Gibt‘s ja auch nicht im Spielcasino. Kugeln sind eben rund.
Alle Vettern, alle Cousinen und der ganze Anhang – Familientreffen im großen Garten. Das fröhliche Tobe-Quietschen der Kleinen ist der Soundteppich dieses Sommer-Glücks.
Nach den Ferien bleiben keine drei Wochen mehr für den Kommunalwahlkampf (zur Erinnerung: Gütersloh wählt am 14. September einen neuen Rat mit neuen Machtverhältnissen). Da muss es dann zur Sache gehen, wir kennen die üblichen Werbeformate. Natürlich: Ritual. Natürlich: Versprechungen. Natürlich: nix Großes. Aber, bitteschön: Würden oder könnten Sie‘s anders machen? Kommen Sie mir jetzt nicht von Rechts!
Kommunalwahl? Schnell noch geträumt: Ein Haus der Künste wünschte ich mir. Wo ich sie alle sehen kann, die großen Künstlerinnen und Künstler aus der Region Gütersloh mit Beispielen ihrer Arbeiten. Mit ihren Geschichten, ihren Botschaften. Und Darstellungen unserer Stadtgeschichte gehörten dazu. Unser schönes Stadtmuseum braucht eine moderne 2.0-Ergänzung.
Mitten im Sommer erste Vorahnungen vom Herbst.
Welch ein Gesicht! Detlef Güthenkes Porträt von Sabine Gramlich an der Gebäudewand der Gütersloher Volksbankzentrale beeindruckt. Schwarz-Weiß und riesengroß. Wie es ihr zusteht. Ihre Beharrlichkeit und ihre Kraft, die sie zur radikalen Friedensaktivistin nach dem Erleiden des furchtbaren Familienschicksals im Weltkrieg machte, spricht aus jeder Falte ihres Antlitzes. Eine stolze, eine schöne Frau. Ihr Kopf und die Groß-Porträts mehrerer anderer Gütersloher in der City sind ein Lichtblick im 200-Jahre-Programm der Stadt. Danke für diese Idee, Fachbereich Kultur!
Lange her, dass ich meine Überzeugungen genau be- schreiben konnte. Heute ist das, was ich morgens behaupte, oft schon nachmittags überholt. Das regt auf, beruhigt aber auch: alles fließt.
In Gütersloh gibt’s Geld genug, sagt einer mit Blick auf reichlich Privatvermögen vieler Haushalte. Wenn’s doch so einfach wäre.
Wiedereinführung der Brötchentaste, neue Fahrradwege, Klimakonzepte, Wärmepläne, ein wohltuend sparsames 200-Jahre-Jubiläumsprogramm, kostenlose Kulturevents über den ganzen Sommer hinweg – alles für die Katz, wenn die Abrissbirne unseren ikonischen Zehner-Arschbombenturm im Nordbad trifft. Also genau ins Herz des Volkes. So dumm kann man doch nicht sein. Gütersloh, das tut man nicht!
Das Paar erzählt Geschichten aus seinem glücklichen Alltag. Die eigene Person verschwindet hinter dem dauernden „Wir“.
Zu viert am Grill, die Holzkohle ist gerade erst entfacht. Enkeltochter Marlene (7) stürmt in unsere Mitte, baut sich vor mir auf, stemmt die Hände in die Hüfte und ruft laut und gespielt drohend: „ICH HABE HUNGER!!! FRAUEN
UND KINDER ZUERST!!!“ Sofortige Hektik in unserer Männergruppe. Heiner Wichelmann