Vertiefende Untersuchung zur Verlagerung des ZOB

Fotos: Stadt Gütersloh

09.04.2024

Wie kann ein zukunftsfähiger Zentraler Omnibusbahnhof (ZOB) gestaltet werden? Diese Fragestellung begleitet die Gütersloher Gesellschaft schon seit mehreren Jahren. Eine Machbarkeitsstudie, die genau diese Fragestellung untersucht hat, liegt der Verwaltung seit Februar vor. Nun soll im nächsten Schritt eine weitergehende Untersuchung beauftragt werden, die die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie vertieft betrachten soll.

 

Auf politischen Beschluss hin wurde die conceptGT – in Zusammenarbeit mit der Verwaltung – beauftragt, eine Machbarkeitsstudie zur (Teil-)Verlagerung des ZOB auf die Kaiserstraße zu untersuchen. Mit externer Unterstützung des Planungsbüros kcw aus Berlin, die sich auf die ÖPNV-Planung spezialisiert haben, wurde die Machbarkeitsstudie angefertigt und in den zuständigen Fachausschüssen (Mobilitätsausschuss, Ausschuss für Planen, Bauen und Immobilien) bereits im Februar vorgestellt. Folgende Punkte finden in der Machbarkeitsstudie Berücksichtigung:

 

-       (Teil-)Verlagerung des ZOB auf die Kaiserstraße

-       Umgestaltung Kaiserstraße inklusive Schaffung einer Umwelttrasse

-       Qualitative Aufwertung der Verbindung zwischen Bahnhof/ZOB und Innenstadt (Kolbeplatz)

-       Grundsätzliche Neugestaltung und Neuordnung des Bahnhofsumfeldes

-       Realisierung eines Fahrradparkhauses

-       Strengerstraße wird zur Fahrradstraße

 

 „Hauptbahnhof und ZOB werden als zentrale Punkte im Innenstadtbereich wahrgenommen“, erläutert Albrecht Pförtner, Leiter der conceptGT. „Die derzeitige Situation in diesem Bereich ist nicht zufriedenstellend. Neben der ungeklärten Situation zum ZOB ist augenscheinlich auch der Bedarf groß, eine qualitativ hochwertige und zukunftsweisende Möglichkeit zu schaffen, Fahrräder abzustellen.“

 

„Der Bereich ist sowohl aus verkehrlichen als auch städtebaulichen Gründen in den Blick zu nehmen“, ergänzt Inga Linzel, Leiterin des Fachbereiches Stadtplanung bei der Stadt Gütersloh. „Neben den von Herrn Pförtner aufgezählten Punkten ist die Situation auf der Kaiserstraße als unübersichtlich zu bezeichnen. Durch das hohe Verkehrsaufkommen auf der Kaiserstraße, das insbesondere durch Autos verursacht wird, ist der Übergang zwischen Hauptbahnhof/ZOB und Innenstadt wenig einladend und schwer aufzufinden. In Teilen wird er auch als gefährlich wahrgenommen. Aufgrund dessen gilt als zentraler Baustein für die Machbarkeit des ZOB auf der Kaiserstraße, eine Umwelttrasse – im Teilbereich zwischen Strengerstraße und Zufahrt zur Tiefgarage am ZOB – einzurichten. Durch den Ausschluss des durchgehenden Autoverkehres kann mehr Sicherheit erlangt und der Zugang zur Innenstadt qualitativ deutlich aufgewertet werden. Die Umsetzbarkeit und die Auswirkungen gilt es nun vertiefend zu prüfen“, erläutert Linzel ausführlich.

 

Weiteres Vorgehen

 

Die Machtbarkeitsstudie hat die prinzipielle Umsetzbarkeit einer (Teil-)Verlagerung des ZOB auf die Kaiserstraße bestätigt. Neben einer vertieften Untersuchung der bisher genannten Punkte müssen ebenfalls weitergehende Aspekte in den kommenden Schritten untersucht werden. Hierbei stehen insbesondere nachfolgende Fragestellungen im Fokus:

 

-       Welche Auswirkungen hat eine andersartige Nutzung der Kaiserstraße auf das weitere Verkehrsnetz?

-       Wie viele Stellplätze soll das Fahrradparkhaus haben?

-       Wie kann der Übergang zwischen Hauptbahnhof/ZOB und Innenstadt gestaltet werden?

-       Wie kann einer Verknüpfung möglichst aller Verkehrsteilnehmenden im Bahnhofsumfeld zukunftsweisend gestaltet werden?

 

Zu diesen Fragestellungen ist für die kommenden Sitzungen des Mobilitätsausschusses (18. April), des Ausschusses für Planung, Bauen und Immobilien (23. April) und des Rates (3. Mai) eine Beschlussvorlage (Drucksachen-Nr.: 161/2024) vorgesehen, die ebenjene Fragestellungen detailliert untersuchen und beantworten soll. Unter Voraussetzung eines positiven Beschlusses in den Gremien ist eine Vorstellung der Ergebnisse im ersten Quartal 2025 planmäßig vorgesehen.

 

„Die Situation im Bahnhofsumfeld wird schon seit längerem als unzeitgemäß wahrgenommen“, so der Erste Beigeordnete der Stadt Gütersloh, Henning Matthes. „Mit der Neugestaltung bzw. Neuordnung des Bahnhofsumfeldes sind zahlreiche Aufgaben verknüpft – neben einer zukunftsfähigen Drehscheibe für den Öffentlichen Personennahverkehr und den Anschluss an die Bahn geht es um die Interessen von Radfahrern, Fußgängern, Autofahrern. Und natürlich geht es auch um eine weiterhin attraktive Verbindung und gute Erreichbarkeit der Innenstadt. Eine Umplanung der Kaiserstraße bietet enorme Möglichkeiten, wenn wir es richtig und gemeinsam anpacken.“ Matthes führt weiter aus: „Deshalb ist es mit besonders wichtig, dass wir in einem weiteren Planungsprozess all diese Interessen berücksichtigen und in einen intensiven und konstruktiven Dialog gehen – mit Bauunternehmen und Deutscher Bahn, genauso wie mit den Vertretern von Einzelhandel und den Anliegern. Wir möchten gemeinsam mit der Politik diesen spannenden Prozess mit allen gestalten, denen eine bestmögliche Lösung für diesen Bereich des Bahnhofsumfeldes als Entree zur Gütersloher Innenstadt so am Herzen liegt wie uns. “

 

Albrecht Pförtner (conceptGT), Inga Linzel (Leiterin Fachbereich Stadtplanung) und Henning Matthes (Erster Beigeordneter) haben Überlegungen für den Bereich ZOB/Kaiserstraße erläutert. Foto: Stadt Gütersloh

 

 


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