Alfons Buske geht in den Ruhestand

23.03.2023

Geht nach fast 40 Jahren bei der Stadt in den Ruhestand: Tiefbauamtsleiter Alfons Buske


Wer für die Straßen, Plätze und Kanäle in einer Stadt verantwortlich ist, muss einen breiten Rücken haben. Öffentliche Diskussionen sind ständige Begleiter, denn Baumaßnahmen kommen im Allgemeinen ungelegen, dauern zu lange (selbst die Tagesbaustellen), sind zu teuer und zu aufwändig. Aber wenn sie nicht durchgeführt werden, wird gern Vernachlässigung der Infrastruktur beklagt. Als Leiter des städtischen Fachbereichs Tiefbau macht Alfons Buske nun seit 21 Jahren den breiten Rücken gerade und kontert mit Fachkompetenz. Ende März ist sein letzter Arbeitstag. Nach fast 40 Jahren bei der Stadt geht Buske in den Ruhestand.

 

Das Rathaus verliert eine versierte Führungskraft, die nicht nur ihr Fachgebiet, sondern auch die Infrastruktur der Stadt genau kennt. Nach Schulzeit, Maurerlehre und Studium des Bauingenieurwesens in Höxter hat der gebürtige Gütersloher zunächst ein Jahr bei einem Gütersloher Tiefbauunternehmen Erfahrungen gesammelt, bevor er sich 1985 auf eine Anzeige der Stadt bewarb. Im damaligen Tiefbauamt war der junge Ingenieur zunächst zuständig für die Straßenunterhaltung. Es folgten ab 1994 rund sieben Jahre als technischer Prüfer für den Tiefbau im Rechnungsprüfungsamt, davon drei Jahre als dessen stellvertretender Leiter, bevor Alfons Buske 2002 die Leitung für den Fachbereich Tiefbau von seinem Vorgänger Herrn Humberg übernahm. Seither ist er verantwortlich für rund 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und für eines der größten Einzelbudgets im städtischen Haushalt.

 

Straßenbau, Straßenunterhaltung, die Stadtentwässerung, die städtischen Parkhäuser und Tiefgaragen sowie die Gütersloher Kläranlage Putzhagen gehören zum Fachbereich Tiefbau, dessen Verwaltung seit einigen Jahren in den Gebäuden an der Eickhoffstraße 38-40 zu finden ist. Dort hat auch Alfons Buske sein Büro, aber ein Teil seiner Arbeit hat sich immer „vor Ort“ abgespielt, dort wo Gütersloher Straßen, Wege, Brücken und Kanäle zukunftsfit gemacht werden.

 

Dementsprechend ist er ganz schön rumgekommen in den vergangenen 21 Jahren. Zu den ganz großen Baumaßnahmen aus dieser Zeit zählen der Umbau der Verler Straße – nach der Brücke B 61 - mit rund 3,5 Millionen Euro die größte Einzelmaßnahme im Straßenbau-, sowie unter anderem auch die Neugestaltung der Blessenstätte, Münsterstraße, Herzebrocker Straße, Berliner Straße, Haller Straße und Friedrich-Ebert-Straße. Allesamt waren das logistische Herausforderungen, denn bei allen waren Zeitplan, Erreichbarkeit für Anwohner und Geschäfte sowie die Führung der Umleitung neben der eigentlichen Baustellenabwicklung die hochgradig sensiblen Anforderungen.

 

Bürgerversammlungen im Vorfeld, Beschwerdemanagement während der Bauzeit, kurzum: Rede und Antwort gehörten daher immer zur Arbeitsplatzbeschreibung von Alfons Buske und seinem Team. Sein Fazit am Ende der Berufszeit: „Das Gros der Anlieger und Betroffenen zeigt Verständnis und ist offen für Sachargumente.“ Alfons Buske ist aller Kritik stets mit sachlichen Erklärungen und Begründungen begegnet. So war er auch in Rat und Ausschüssen ein geschätzter Gesprächspartner, der mit klaren Worten alle Fragen beantwortete und auch im Vorfeld politischer Beschlüsse deutlich machte, wo Schwierigkeiten liegen könnten.

Die Bilanz von Buskes Dienstzeit setzt auch außerhalb des Straßenbaus das Signal auf Zukunft: Die 4. Reinigungsstufe der Kläranlage Putzhagen ist ein Beispiel - ein 5,5 Millionen-Invest, um Mikroschadstoffe wie Arzneimittelrückstände aus dem Abwasser zu filtern. Der Umbau von rund 200 Bushaltestellen in der Stadt zur Barrierefreiheit ist ein anderes, ebenso die rund 30 Kilometer Radwege, die in den letzten 20 Jahren neu geschaffen wurden. Die Unterhaltung der Straßen, Radwege und Kanäle – allein 470 Kilometer Schmutzwasser- und 380 Kilometer Regenwasserkanäle liegen unter der Gütersloher Oberfläche – gehört zu den Alltagsaufgaben, ohne die die Gütersloher Infrastruktur in Gütersloh ebenfalls kaum zukunftsfähig wäre.

 

Um die Infrastruktur als Lebensader einer Stadt bestmöglich zu erhalten, wünscht sich Buske – auch hier ein Mann der klaren Worte – mehr Ressourcen. Dies hat er auch im Fachausschuss vor der Politik deutlich gemacht. Dass er diesen Wunsch vor dem Hintergrund einer anstehenden Haushaltskonsolidierung äußert, ist ihm bewusst – auch solche Phasen gehören zu seinen Erfahrungen aus den vergangenen zwei Jahrzehnten. Politik und Verwaltung unternehmen zu recht große Anstrengungen, um z.B. in den Themenfeldern Klimawandel, Verkehrswende, Bildung oder Digitalisierung unsere Stadt zukunftsfähig zu machen. Es ist ebenfalls sein Wunsch zum Abschied, in diesem Kontext gleichwohl auch die Notwendigkeit für den Erhalt und die Erneuerung der Straßen, Brücken und Kanäle stärker in den Fokus zu nehmen.

 


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