Spooren Architekten: Innovative Ansätze im Fokus

Tag der Architektur in Nordrhein-Westfalen

Der „Tag der Architektur“ lädt auch in diesem Jahr dazu ein, sich von neuer und erneuerter Architektur
inspirieren zu lassen. Am 28. und 29. Juni öff nen 156 Wohnhäuser, Quartiere, Gärten und Grünanlagen in 80 Städten und Gemeinden ihre Türen. Unter dem Motto „Vielfalt bauen!“ präsentiert sich das größte bundesweite Architekturevent Deutschlands und bietet den Besuchern die Möglichkeit, ein breites Spektrum aktueller Bauprojekte zu erkunden. Von Tiny Houses bis hin zu großen Bürokomplexen – die Vielfalt der Architekturen in Nordrhein-Westfalen ist unverkennbar. Für das Architekturbüro Spooren stehen zwei bemerkenswerte Projekte, die innovative Ansätze in der Architektur verkörpern, im Fokus.

Tinyhouse im Schweinestall

In Versmold wird eine ehemalige Hofstelle zum Schauplatz eines besonderen Umbaus. Hier sorgt der Besitzer bereits in den 1990er-Jahren für eine nachhaltige Zukunft, indem er Photovoltaikanlagen am Haupthaus installieren lässt. Um Platz für die nächste Generation zu schaff en, erfolgt der Umbau des alten Schweinestalls zu einer Wohneinheit.

Mit einer Fläche von nur 43 Quadratmetern geht das Projekt unter dem Motto „Weniger ist mehr“ neue Wege. Die Umnutzung der versiegelten Fläche zu Wohnraum, die bewusste Reduzierung der Wohnfläche und eine hocheffiziente energetische Hülle sind dem Bauherrn ein großes Anliegen

Im Inneren wird die Holzbalkendecke entfernt um einen großzügigen Raum zu schaffen, während die Bestandssparren von innen sichtbar bleiben. Neue Innenwände aus recycelten Bestandsziegeln bilden den Sanitär- und Schlafbereich. Den bereits vorhandenen Anbau ersetzt ein Holzständerbau mit Holzfassade.

Ansicht Nordost 2020.
Ansicht Nordost. Bauphase 2023.

BESICHTIGUNG
Samstag, 28.6.2025
von 11–13 Uhr
Frankfurter Weg 32
33775 Versmold

Hospiz- und Palliativ-Vereins Gütersloh e.V. in Bauabschnitten

Den Hospiz- und Palliativ-Verein Gütersloh e.V. gibt es seit mehr als 30 Jahren. Vor 16 Jahren hat dieser das stationäre Hospiz „Mit Herz und Hand“ eröff net, um dort schwerstkranke Menschen in ihrer letzten Lebensphase aufnehmen zu können. Die Gäste und ihre Zugehörigen werden hier begleitet und unterstützt.

Blick aus dem Garten 2015.

Auf einem großzügigen Grundstück in Gütersloh wird ein ehemaliges Kanzlei- und Wohngebäude umgebaut, mit Räumen für den ambulanten Hospizdienst und das stationäre Hospiz. Der Umbau erfolgt in mehreren Bauabschnitten, wobei das Hauptaugenmerk auf der Anpassung der Gebäude an die Bedürfnisse der neuen Nutzung sowie auf energetischenOptimierungen liegt. Das ursprünglich als Anwaltskanzlei errichtete Vorderhaus bleibt zunächst unverändert, während das Hinterhaus energetisch saniert und der eingeschossige Mittelbau zurückgebaut und durch ein zweites Geschoss erweitert wird. Durch die vorausschauende Planung erfüllt die 2009 erfolgte Sanierung auch heute noch die energetischen Anforderungen.

In dem neuen Bereich und dem bestehenden Hinterhaus entstehen zunächst sieben barrierefrei zugängliche Gastzimmer mit Blick auf den Garten sowie weitere für den Pfl egebereich erforderliche Räume. Im Jahr 2013 wird ein aufgeständerter Anbau am Vorderhaus ergänzt, der zusätzlichen Raum für ein achtes Gastzimmer und eine überdachte Außenterrasse bietet.

2017 folgen zwei neue, eingeschossige Pavillons, die sich nahtlos in den Garten einfügen. Das „Haus im Garten“ wird für Beratungs- und Trauergespräche, Team-Sitzungen und als Schlafmöglichkeit für den zweiten Nachdienst genutzt. Der zweite Pavillon bietet Hauswirtschaft- und Lagerräume. Im Jahr 2024 wird eine umfassende energetische Sanierung des Vorderhauses, mit den Räumen des ambulanten Hospizdienstes und der Verwaltung, realisiert. Dabei liegt der Fokus auf der Verbesserung der Gebäudehülle, um den Energieverbrauch nachhaltig zu reduzieren. Die Maßnahmen umfassen die Modernisierung von Fassade, Fenstern, Türen, Kriechkeller und Dach, wobei eine hybride Luft-Wasser-Wärmepumpe die bestehende Gas- und Photovoltaikanlage ergänzt. Die besondere Herausforderung in diesem Projekt liegt in der Durchführung der Sanierung bei laufendem Betrieb sowohl des stationären Hospizes und aller anderen Bereiche des
Vereins, wobei stets insbesondere die Bedürfnisse der Gäste berücksichtigt werden. Sorgfältige Planung und enge Absprachen ermöglichen, dass die Versorgung und Betreuung während der gesamten Bauphase aufrechterhalten werden kann.

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Vorderhaus 2024.
Umbau Hospiz und Palliativ-Verein Gütersloh e.V 2009.


Wohnhaus 2008.

BESICHTIGUNG
Sonntag, 29.6.2025
von 11–13 Uhr
Hochstraße 19
33332 Gütersloh

Fotos: Spooren Architekten

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