Autor: gt!nfo
Fotos: Spooren Architekten und Partner mbB
05.06.2023
Unter dem Motto „Architektur verwandelt“ wird in diesem Jahr mit Blick auf zukünftige Herausforderungen im Umgang mit unserer gebauten Umwelt und unter Berücksichtigung der Notwendigkeit einer Bauwende ein besonderer Fokus auf das Bauen im Bestand gelegt. Anhand zweier Projekte, die das Büro Spooren Architekten begleitet hat, wird gezeigt, wie durch einen behutsamen Umgang mit alter Substanz und eine nachhaltige Bauweise eine neue, zeitgemäße Architektur entstehen kann. Durch den Einsatz von moderner Technik wird nicht nur ein energieeffizientes Wohnen in wertvoller historischer Bausubstanz ermöglicht, sondern auch ein Beitrag hin zu einem nachhaltigen, ressourcenschonenden Umgang in der Architektur geleistet. Im Rahmen einer Besichtigung können sich Interessierte einen Eindruck vor Ort verschaffen.
Sanierung eines Kottens
Das ehemalige Fachwerkhaus, als Vier-Ständerhaus ausgebildet, wurde vollständig entkernt. Die dreiseitige Backsteinfassade ist in ihrer Ursprungsform erhalten, wurde Sandgestrahlt und nachverfugt. Das Gebäude beinhaltet zwei Wohneinheiten auf ca. 200 Quadratmetern Wohnfläche. Die gemeinsame Erschließung erfolgt von der Ostseite. Im EG wird man über den Flur in die offene Deele geleitet, welche in Süd- West Richtung großzügig geöffnet ist. Der Essbereich im südlichen Teil der Deele wird von Küche und Wohnzimmer flankiert. Im nördlichen Teil befinden sich mit Bad und Schlafzimmer sowie Technikraum die Funktionsräume. Der Kontrast zwischen alt und neu ist sowohl in der Fassade, als auch im Innenraum gut erkennbar. Die ursprüngliche Backsteinaußenwand wurde durch eine Eichenholzschalung ergänzt und bildet so einen spannenden Kontrast. Dieser wird zusätzlich durch die Sandsteinfensterbänke verstärkt. Im Inneren trifft alt auf neu, indem die ehemaligen Fachwerkbalken aufgearbeitet und im Erdgeschoss gezielt wieder eingesetzt wurden. Dadurch wird der Charakter des Hauses sowie die dazu gehörige Geschichte gewahrt und durch moderne Akzente ergänzt. Konstruktiv wurde das EG als Massivbau errichtet und das OG im Holzständerwerk. Der sommerliche Sonnenschutz wird im Erdgeschoss durch Raffstores und im Obergeschoss durch Jalouisen gewährleistet. Insgesamt erreicht das Gebäude aufgrund der energetischen Ertüchtigung und neuen Anlagen wie unter anderem einer Wärmepumpe den Effizienzhausstandard KfW-55.
Termin: Sa. 17 Juni, 14 bis 17 Uhr
Führung: durchgehend
Besichtigungsadresse: Hambrinker Heide 41, 33649 Bielefeld
Treffpunkt: am Eingang
Umbau eines ehem. Bullenstalls in drei Wohneinheiten
Das um 1903 erbaute Wirtschaftshaus auf dem mehr als 700 Jahre alten Jückemöllers Hof wurde seit den 1980er-Jahren nur noch als Abstellfläche genutzt. Jetzt wird das Backsteingebäude als Mietobjekt mit drei nach Westen ausgerichteten Wohneinheiten und kleinen Gartenflächen genutzt. Das alte Wirtschaftsgebäude wurde nach dem Haus-im-Haus Prinzip in drei hocheffiziente Wohnungen umgebaut. Ebenfalls auf dem Jückemöllers Hof und somit in direkter Nachbarschaft existiert bereits ein von uns gebautes Musterprojekt.
Termin: Sa. 17. Juni, 11 bis 14 Uhr
Führung: durchgehend
Besichtigungsadresse: Jückemöllers Hof 18, 33803 Steinhagen
Treffpunkt: am Eingang der mittleren Wohnung