Premiere von „Kaff & Kosmos digital“

Autor: gt!nfo

Fotos: Die Weberei

15.04.2021

Die 100 Zuschauer, die Tickets für die erste Online-Ausgabe des Weberei-Varieté-Formates „Kaff & Kosmos“ ergattern konnten, sahen im März eine hochkarätige und professionelle 80-minütige Mix-Show aus dem Bürgerkiez ... Wie viel Arbeit und Vorbereitung hinter so eine Show steht, können und müssen die Zuschauer nicht wissen. gt!nfo erhielt exklusiv Einblicke in die Entstehung und hinter die Kulissen des Formates.


Intensive Vorbereitungszeit ist für eine gute Mix-Show notwendig


Schon seit einigen Wochen grübelten die Macher hinter den Shows, Gastgeber Martin Quilitz, Bürgerkiez-Chef Steffen Böning und Weberei-Programmleiterin Jana Felmet, wie mit der Frühjahressshow 2021 umzugehen sei. Corona-bedingt gar nicht erst ansetzen? Planen und eventuell verschieben? Schlussendlich wurde getreu der Weberei-Strategie, dass man halt neue Wege suchen müsse, wenn traditionelle Formate nicht mehr möglich sind, die Show komplett digital geplant.


Abschließen, weil Kultur nicht möglich, kann nicht die Antwort sein


Das Konzeptionsteam feilte in den kommenden Wochen an den Details: Wie viele virtuelle Zuschauer sind gut für die Show? Wie soll die Interaktion mit dem Publikum erfolgen? Welche Künstler sollen für den Abend engagiert werden – und wer kommt auch über einen Livestream gut an? Die Wahl fiel auf den westfälischen Autor Bernd Gieseking, den Comedian Ausbilder Schmidt, das Akrobaten-Duo Julia und Lukas sowie die Musikerin Anikó Kanthak.


Neben der Interaktion mit dem Publikum ist der Weberei für ihre Sozialkultur-Angebote das fair bezahlte Engagement von Künstlern, Technikern, Regisseuren, Bühnenhelfern, Caterern wichtig. Nur wenn dieses Netzwerk am Leben gehalten wird, sterben Kulturformate in der Krise nicht weg und können wieder Richtung Präsenzveranstaltungen entwickelt werden, wenn die Umstände das ermöglichen.


Varieté lebt vom Künstlern live auf der Bühne


Darüber hinaus ist eines der Erfolgsgeheimnisse von Kaff & Kosmos, dass alle Künstler des Abends auf derselben Bühne auftreten, von Conférencier Martin Quilitz umrahmt werden und der Spirit dieser gemeinsamen Show auf das Publikum übergeht. Aus diesem Grund war die Entscheidung schnell klar, dass die Show zwar ohne Publikum, aber sonst in Echtzeit in der Weberei produziert werden muss.


Hygienevorschriften und Streamingtechnik erfordern komplett neue Prozesse


Zwar sind Martin Quilitz und das Weberei-Team bestens eingespielt, wenn es um die Show im Saal des Bürgerkiezes geht, jedoch bedarf es komplett neuer Abläufe für eine Digitalshow unter Corona-Bedingungen. Künstler und Mitarbeiter müssen ausreichend Abstand haben, also getrennte Bühnen-Auf und -Abgänge, mehrere Orte für Gespräche, genau organisierte Umbauten, Kamerapositionen, Lichteinstellungen, Vorschaumonitore, um das Publikum vor dem Bildschirm sehen und einbinden zu können . Um das alles zu planen und einzustudieren, wurden schon Tage vor dem Showtermin Regiepläne erstellt, Technik-Zoom-Meetings abgehalten und Trockenproben durchgeführt. Am Veranstaltungstag starteten dann die Proben früh um 9 Uhr. Zunächst ging das Weberei-Team mit Martin Quilitz alle Szenen systematisch durch. Stefen Böning besprach mit den Akteuren die Einbindung des Publikums daheim. Nachrichten im Chat müssen zeitnah an den Moderator kommuniziert werden – und dieser sollte auch die Möglichkeit haben, während des gesamten Abends in die Gesichter der Zuschauer schauen zu können.


Überstunden und Flexibilität


Jana Felmet nahm die Künstlerinnen und Künstler in Empfang und bereitete sie auf ihren Auftritt vor, während sie parallel Ablauf- und Regiepläne anpasste. Bastian Fölling, Maxi Höner und Jörn van Craenenbroeck kümmerten sich um alle Einstellung bei Kameras, Licht, und Ton, und Gastronomie-Azubi Andy Ertli unterstützte sogar als Kameramann. Als Bühnenhelferin und Assistentin ging Gastronomie-Aushilfe Hannah Winninghoff allen Beteiligten zur Hand.


Kurz bevor das Rotlicht anging, endete die Generalprobe


Die letzte Generalprobe endete kurz vor Showbeginn. Die meisten Künstler und Helfer hatten nicht mal mehr Zeit, sich vor dem Start der Online-Übertragung ein Stück Pizza, zu gönnen. Pünktlich um 19 Uhr eröffnete Martin Quilitz den Abend und ließ sich nichts von den Strapazen des Tages anmerken. Ebenso taten es alle andere Künstler, die im Anschluss vor Begeisterung sprühten, da auch sie lange nicht mehr auf einer echten Bühne gestanden hatte.


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