Wie in der U-Bahn

Wolfgang Sauer

Autor: Wolfgang Sauer

Fotos: Wolfgang Sauer

19.05.2021

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Wer schon mal U-Bahn gefahren ist, kennt dieses Gefühl des kraftvollen und gnadenlosen Vortriebs, der die panische Suche nach einem Haltegriff auslöst.


Auch das Geräusch ist das gleiche, das die Kraft auf die Schienen bringt. Ein ähnliches Gefühl hatte ich, als ich auf gerader Stecke das Gaspedal durchdrückte, um diese Kraft auch auf Güterslohs Straßen zu erleben. Mein Beifahrer hätte besser den Kopf gleich an die Kopfstütze gelegt. „Jetzt hatta Nacken …“ Doch ganz so schlimm war es nicht. Bei allem Für und Wider und der Diskussion um die reale Umweltverträglichkeit von E-Autos darf man den Fahrspaß nicht vergessen.


Jetzt aber mal im Ernst


Der neue BMW iX3* ist agil, wendig und liegt wegen seines optimierten Schwerpunktes – das Ergebnis der im gesamten Unterboden verteilten 80KW/h Akkus – auch in engen Kurven satt auf der Straße. Ganz so, wie man es von seinen Familienmitgliedern kennt und von ihm auch erwartet. Die erzeugten 400 Newtonmeter drücken den Zweikommadreitonner in 6,8 Sekunden von 0 auf 100 Stundenkilometer und fallen kaum schlechter aus, als die seines Bruders X3 30i mit 6,4 Sekunden. Und auch jenseits von 130 Stundenkilometern überzeugt er mit ordentlich viel Wumms. Bei 189 km/h wird allerdings mit Rücksicht auf die Reichweite gedrosselt. Je nach Ausstattung soll der Stromverbrauch zwischen 18,5 und 19,5 Kilowattstunden liegen – nach WLTP-Norm. Dabei leistet die ohne seltene Erden auskommende Maschine 211 kW (286 PS). Mit diesen Werten kann er in seiner Liga eindeutig mithalten.



*Informationen zum Kraftstoffverbrauch, CO2-Emmission und Stromverbrauch i.S.d. Pkw-En-VKV: Kombiniert 0 Liter/100 km; innerorts 0 Liter/100 km; außerorts 0 Liter/100 km. CO2-Emission: kombiniert 0 g/km; Stromverbrauch: Kombiniert 17,8 kWh/100 km. CO2-Ef


Jede Menge künstliche Intelligenz


Die Reichweite einer Batterieladung des neuen iX3 liegt laut WLTP-Norm bei bis zu 460 Kilometern. Dafür bedient sich der Bayer künstlicher Intelligenz: Der E-SUV weiß immer, wo er ist und damit auch, ob die Straße gerade bergab oder eben verläuft. Ergebnis: Er rekuperiert selbstständig oder wechselt in den Segelmodus. Nach einer knapp 150 Kilometer und ganz bestimmt nicht sparsam unternommenen Testfahrt inklusive einer Höchstgeschwindigkeitsstrecke signalisiert der Bordcomputer immerhin noch 200 Kilometer Restreichweite. Auch das sogenannte „Ein-Pedal-Fahren“ ist ermöglicht, bei dem drei verschiedene Rekuperationsstufen bei vorausschauender Fahrweise den Einsatz der Fußbremse erübrigen.


Vielversprechender Eindruck


Der Antrieb des neuen BMW iX3 hinterlässt einen vielversprechenden Eindruck. Das gilt auch für das eben erwähnte Fahrverhalten. 57 Prozent des Gewichts liegen auf der Hinterachse. Das verpasst dem E-SUV im Vergleich zur Masse einem überraschend agiles Handling und ein durchweg positives Fahrgefühl. In das Fahrwerk mit seinen feinfühligen serienmäßigen Feder-Dämpfern könnte man sich ebenfalls fast verlieben. Bleibt die Frage nach dem Preis: Unser Testwagen ruft inklusive aller Pakete und Sonderausstellungen einen Preis von 73.830 Euro auf. Er zielt deshalb trotz Abzug des Elektrobonus’ von 7.500 Euro in erster Linie auf eine etwas finanzkräftigere Kundschaft, die sich eine solche Form von Umweltfreundlichkeit leisten kann. Hier noch alle großen und kleinen Helfer aufzuzählen, würde den Rahmen sprengen. Auf jeden Fall bietet dieses Modell genügend Komfort und Assistenzen, um sich auf das Fahren an sich konzentrieren zu können.


Fazit

Es fehlt nichts. Der neue BMW iX3 (2020) ist ein E-SUV, der keinen Leistungsmangel hat und eine respektable Reichweite mitbringt. Trotz des hohen Gewichts fährt er agil und kommt mit eindrucksvollem Komfort daher. Dass diese Eigenschaften nicht zum Spartarif zu haben sind, war zu erwarten.


www.kattenstroth-automobile.de

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