Interview

Markus Corsmeyer

Autor: Markus Corsmeyer

Fotos: Wolfgang Sauer

14.07.2021

„Qualität der Innenstadt hat sich deutlich verbessert“


Das Kaiserquartier ist (fast) fertig. Nur noch wenige Arbeiten hier und dort.. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Vor einem Rundgang über das neue Quartier im Herzen der Gütersloher Innenstadt führen wir ein Interview über das größte Bauprojekt der vergangenen Jahrzehnte in der Gütersloher Innenstadt.


Können Sie sich noch an den Start des Projektes erinnern?


Heike Winter: Natürlich. Am Anfang stand unsere AGGT, die Arbeitsgemeinschaft Gütersloher Innenstadt. Damals haben Bürgerinnen und Bürger genau hingeschaut, wo Gütersloh noch städtebauliches Potential besitzt. Zunächst wurde das ehemalige Flöttmann-Gebäude mit dem heutigen Bankery umgesetzt. Dann wurde der Kolbeplatz fertiggestellt. Zu den weiteren Projekten gehörten das Gebäude, in dem jetzt der Biomarkt Dens ansässig ist, und natürlich die wichtige Bebauung des ehemaligen Wellerdiek-Areals. Leider konnte die Bebauung rund um die Martin-Luther-Kirche nicht realisiert werden. Zusammenfassend können wir feststellen: Wesentliche Projekte sind umgesetzt worden. Und man merkt auch, dass sich die Qualität der Innenstadt in den vergangenen Jahren deutlich verbessert hat!


Sind die ursprünglichen Ideen des Wettbewerbs realisiert worden?


Heike Winter: Von den Ideen des Wettbewerbs sind aktuell mehr als 85 Prozent realisiert worden – und das in einem sehr kurzen Zeitraum. Das ist schon sensationell.


Dirk Rasche: Der städtebauliche Wettbewerb war 2014, und im Jahr 2018 sind die Bauanträge eingereicht worden. Mit dem Rückbau haben wir im Jahr 2018 begonnen. Insgesamt haben wir 138 Wochen für die Realisierung gebraucht. Corona-bedingt hat sich eine gewisse Verzögerung ergeben. Für die Größe des Objektes ist die Umsetzungszeit aber immer noch sehr gut. Die Übergaben waren für Anfang 2021 geplant. Aufgrund des Wasserschadens und durch die Corona-Pandemie haben wir insgesamt nur vier Monate verloren.


Die Planung und Realisierung des Kaiserquartiers sind ein Gemeinschaftsprojekt. Wie war die Zusammenarbeit?


Dirk Rasche: Der Wettbewerb wurde gemeinsam durchgeführt und gewonnen. Danach wurden unsere beiden Architekturbüros beauftragt. Hauer Architekten haben die Tiefgarage und den Block F errichtet, und das Büro Heitmann Architekten zeichnet für Block A und Block E verantwortlich.


Raimund Heitmann: Wir haben ungefähr 40 Prozent realisiert, das Büro Hauer+Partner Architekten steht für 60 Prozent. Die beiden Architekturbüros verstehen sich sehr gut, wir haben uns optimal ergänzen können. Nach dem Gewinn des Wettbewerbs stand für beide Parteien fest, dass wir gemeinsam das Projekt realisieren werden. Die Zusammenarbeit ist äußerst positiv verlaufen.


Wie ist der Stand der Vermarktung?


Heike Winter: von insgesamt 87 Wohnungen sind nur noch drei im Angebot. Das ist eine hervorragende Quote. Die 87 Wohnungen sind fast alle bezogen worden. Durch die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Bauverlags, der Geno, Mobilos und der Arztpraxis sind alleine 150 Menschen im Kaiserquartier, die hier arbeiten. Sie beleben auf Dauer unsere Innenstadt und stärken Einzelhandel und Gastronomie.


Raimund Heitmann: Tolle Erfahrungen haben wir auch mit dem Boarding House „Lime Home“ gemacht. Ein interessantes und absolut innovatives Start up- Unternehmen, das es seit fünf Jahren gibt und das jetzt einen Standort in Gütersloh hat. Wir haben mit Lime Home sehr gut zusammengearbeitet.


Im Kaiserquartier ist auch eine Gastronomie vorgesehen. Verraten Sie uns, wer kommt?


Heike Winter: Ich kann Ihnen so viel sagen: Es wird eine interessante Gastronomie kommen. Wir versprechen Ihnen auch, dass es ein sehr gutes Konzept im mittleren Preissegment sein wird, das aber auch etwas „anders“ ist – ein bisschen mediterran „angehaucht“ ... Ein ähnliches Konzept gibt es bereits in Köln, es ist aber keine sogenannte Systemgastronomie. Lassen Sie sich überraschen.


Im Gespräch

Heike Winter

Heike Winter

Raimund Heitmann

Raimund Heitmann

Dirk Rasche

Dirk Rasche

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