Autor: Markus Corsmeyer
17.06.2021
Offen und kritisch
Gütersloh ist zum großen Teil Bertelsmann. Und Bertelsmann ist ohne den Unternehmer und Nachkriegsgründer Reinhard Mohn nicht vorstellbar. Mohn war einer der herausragenden Unternehmerpersönlichkeiten der Bundesrepublik. Es gibt wohl keinen Menschen in der Geschichte Güterslohs, der diese Stadt derart geprägt hat wie der Visionär Mohn. Am 29. Juni wäre er 100 Jahre alt geworden. Mit der Idee des Bertelsmann Leserings (1950) legte er den Grundstein für einen absoluten Weltkonzern. Reinhard Mohn gilt als „prägende Figur des deutschen Wirtschaftswunders, vor dessen Hintergrund sein Lebenswerk gesehen werden muss“, heißt es im Hause Bertelsmann.
Mohn war aber auch ein Verfechter der partnerschaftlichen Unternehmenskultur. In seinem Buch „Von der Welt lernen“ hat Mohn eine bemerkenswerte Passage geschrieben: „Wer führen will, muss Vorbild sein und sich mit gutem Willen und Sachverstand um eine ausgleichende Gerechtigkeit der Interessen bemühen. Wichtiger als alles andere war mir dabei die enge und vertrauensvolle Kooperation mit dem Betriebsrat. (...) Mit einem unserer Betriebsratsvorsitzenden bin ich bis heute herzlich verbunden: Jochen Werner! Mit seiner aufrichtigen und offen kritischen Haltung hat er viele Diskussionen belebt und maßgeblichen Anteil an der Meinungsbildung im Hause Bertelsmann gehabt.“ Der von Mohn beschriebene Jochen Werner war offensichtlich nicht nur ein guter Arbeitnehmer-Vertreter, sondern auch ein geschätzter Counterpart des Unternehmers. Wir sind daher stolz darauf, das wir ein Exklusiv-Interview mit dem Mann führen durften, der lange als Betriebsratsvorsitzender eine so bedeutende Rolle im Konzern spielte.
Meine Empfehlung: Lesen Sie das hochinteressante Stadtgespräch zwischen Jochen Werner (82) und unserem Redakteur Heiner Wichelmann.
Ihr Markus Corsmeyer
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