569 | April 24

Markus Corsmeyer

Autor: Markus Corsmeyer

11.04.2024

Stadtgalerie am Dreiecksplatz


Ein Konzept, das für einen kurzen Moment den Pulsschlag der Kultur in Gütersloh zu beschleunigen schien: Dr. Michael Zirbels Entwurf für eine Stadtgalerie. Ein lebhaftes Zentrum für Kunst und Kreation, vielversprechend positioniert direkt am Dreiecksplatz, mit einem charaktervollen baulichen Akzent – einem Trennriegel zum Theodor-Heuss-Platz. Doch trotz des anfänglichen Echos ist die Diskussion um dieses kulturelle Leuchtturmprojekt beinahe lautlos im Sande verlaufen.


Karin Davids, Kunst- und Französischlehrerin am Evangelischen Stiftischen Gymnasium und Sprecherin des Gütersloher Künstlerkreises, gehört zu den wenigen Stimmen, die dieses Schweigen nicht hinnehmen wollen. Mit Sorge stellte sie fest: Die Idee, die so viel versprach, hat nie die politische Bühne erreicht, auf der sie hätte wachsen können.


Dies wirft unweigerlich Fragen auf. Warum verlieren transformative Ideen, die eine Bereicherung für die gesamte Stadtgemeinschaft darstellen könnten, so oft ihre Traktion, bevor sie überhaupt richtig in Fahrt kommen? Ist es ein Mangel an Interesse, eine Frage der Prioritäten oder das Resultat einer oberflächlichen Aufmerksamkeitsspanne, die tiefere Debatten verhindert?


Um diesen und weiteren Fragen auf den Grund zu gehen, hat mein Kollege Heiner Wichelmann Dr. Michael Zirbel und Karin Davids zu einem ausführlichen Stadtgespräch eingeladen. Ziel dieses Gesprächs ist es, die Hintergründe, die Chancen und die Perspektiven der Stadtgalerie-Idee zu erörtern und transparent zu machen.


Es ist uns wichtig, dieses Projekt aus der Versenkung zu holen und die Vision einer Stadtgalerie erneut mit Leben zu füllen. Eine kreative Anlaufstelle dieser Art könnte Möglichkeiten für lokale Künstlerinnen und Künstler bieten, den kulturellen Dialog befeuern und Gütersloh als Stadt der Kreativität und Innovation weiter in den Fokus rücken.


Wir setzen uns dafür ein, dass die Diskussion über dieses wichtige Thema nicht verstummt, sondern in allen Teilen unserer Stadtgesellschaft mit dem ihm gebührenden Nachdruck geführt wird. Denn letztlich sollte die Kulturlandschaft einer Stadt Spiegel ihrer Bewohnerinnen und Bewohner sein: dynamisch, divers und voller Leben.



Herzlichst,


Ihr



Markus Corsmeyer


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