Was ihr wollt

Birgit Compin

Autor: Birgit Compin

18.06.2021

Ja, schon Shakespeare wusste, was das Publikum begehrt und lieferte ihm Komödie und Drama, Krimi und Herzschmerz, Verzweiflung und Hoffnung – all das am laufenden Band. Nun ja, so weit sind wir noch nicht, aber vermutlich auf dem besten Weg dorthin – denn: Es geht wieder was in Sachen Kultur! Und: Wir können schon wieder auswählen, was wir erleben wollen – live und in Farbe! Dass jetzt erste Veranstaltungen wieder mit Publikum möglich sind, ist noch kaum zu glauben aber wahr! Deshalb kommt hier und jetzt mein TERMIN-TÜV „LIVE“ – wie immer voller Vorbehalte und subjektiver Eindrücke.


„The DJ saved my life“

Weißt du noch? Es muss so 2018 oder 19 gewesen sein, also damals, in einem völlig anderen Zeitalter, als DJ Markus Weismüller die kleine Bar E2 am Kolbeplatz mehrmals im Jahr zum kochen brachte. Tja, obwohl man dort längst wieder die top Außengastronomie genießen kann, sind die heißen DJ-Nächte noch nicht möglich. Doch bevor es vielleicht bald schon wieder soweit ist, gehört Markus mit seinem wunderbaren Händchen für den richtigen Song zur besten Zeit zum DJ-Team auf der Terrasse der Weberei. Jeden Samstag ab 19 Uhr wechseln sich hier Plattenkünstlerinnen und -künstler wöchentlich ab, die Gäste mit ihren besonderen Mixen bei Laune und Gesprächen zu halten.


Illustration: Weberei


Hingehen!


DJ-Sounds auf der Weberei-Terrasse jeden Samstag, 19:00 Uhr, Weberei


Lachen tut gut

Und nochmal ein kurzer Blick zurück: Es gab mal eine Zeit, in der fast ganz Kreuzberg in Berlin mit grünen Plakaten zugepflastert war. Drauf zu sehen: ein rot gekritzeltes Anarcho-Zeichen, ein paar Buchstaben drumrum und ein aufdringlich dreinblickendes Känguru mittendrin. Was wie eine neue Bewegung daher kam, war eigentlich nur ein Buch: „Die Känguru-Chroniken“. Was wir damals nicht wussten? Aus dem einen Machwerk wurden bald vier und am Ende schafften sie es bis ins Kino. Und da ist es nun: Beim Sommerfestival des Bambi Kino okkupiert der australische Ureinwohner mit marxistischer Seele nicht nur die Wohnung von Marc-Uwe, sondern unterwandert ganz Berlin – mit durchweg anarchischem Kalkül. Was bleibt? Am Ende hat man gutgemachten Slapstick gesehen, und weil das im deutschen Film ja eher selten ist, empfehle ich: Hingehen und einfach mal herzhaft lachen!


Bild:

Foto: X Verleih


Hingehen und lachen!


Die Känguru-Chroniken, Mittwoch, 14. Juli, 20:15 Uhr, Bambi Kino / Sommerfestival 




Zweimal Open-Air

Ich kann mich nicht entscheiden! Ja, schon wieder Kino! Aber was soll man machen, denn hier gehts direkt zu den Open-Air-Nächten der Weberei. Und zu sehen gibt es zunächst einmal den Film, der echte Freddie Mercury-Fans in zwei Lager spaltet: Sind die einen fasziniert von all den zwischenmenschlichen Beziehungen von Band und Leadsänger, betrachten die anderen das Phänomen Queen darin nur oberflächlich gestreift. Ich gehöre zur ersten Spezies und liebe Bohemian Rhapsody, die Band, den Sänger, die Schauspieler und natürlich diese Musik! Ja, und dann ist da noch der andere Film, ein Klassiker, den man nicht oft genug sehen kann. Darin geht es episodenartig zur Sache: Zwei Killer, ein Leibwächter, die Frau vom Gangsterboss, ein abgehalfterter Boxer, eine Uhr, ein paar Leichen, eine bluttriefende Limousine. Ja, genau: Pulp Fiction kommt ins nächtliche Gütersloh und überzieht die Weberei mit einer brillanten schwarzen Komödie, voller exzessiver Momente und absurder Gewaltszenen.



Open-Air Kino

Bohemian Rhapsody Freitag 2. Juli, ca. 21:15 Uhr, Weberei

Pulp Fiction, Samstag, 3. Juli, ca. 21:15 Uhr, Weberei


Immer wieder ansehen!



Weitere Highlights mit Publikum

Meine Empfehlungen kurz und knapp:


Freitag18, 18. und 25. Juni, 18:00 Uhr, Schulhof Altstadtschule

– ausführlich beschrieben auf Seite 67.

Meine Empfehlung: ANMELDEN & HINGEHEN (was sonst?!)


Offene Ateliers, Donnerstag, 24. Juni, bis Sonntag, 27. Juni

– ausführlich beschrieben auf Seite 64.

Meine Empfehlung: AM BESTEN TESTEN!


Weltstadtmusik im Parkbad, Sonntag, 4. Juli, 16:30 Uhr

 – ausführlich beschrieben auf Seite 64.

Meine Empfehlung: PARKBAD GEHT IMMER!












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