Stadt Gütersloh trauert

Autor: gt!nfo

Fotos: Stadt Gütersloh

15.07.2021

Ehemaliger Bürgermeister verstarb im Alter von 92 Jahren


Die Stadt Gütersloh erreichte gestern die traurige Nachricht, dass Altbürgermeister Karl Ernst Strothmann am Montag (12.7.) im Alter von 92 Jahren verstorben ist. Von 1985 bis 1994 war der gebürtige Bielefelder ehrenamtlicher Bürgermeister der Stadt Gütersloh, in dieser Zeit gehörte er als Abgeordneter der CDU auch dem NRW-Landtag an. „Karl Ernst Strothmann war ein Mensch, dem die öffentliche Bühne wenig bedeutete, obwohl er neun Jahre lang als Bürgermeister die Stadt Gütersloh souverän repräsentiert hat. Als Politiker und Vorsitzender des Rates schätzte zielführende Diskussionen – als Mann der klaren Worte und als jemand, der die Entwicklung der Stadt in einer spannenden Zeit mitgestaltet hat, wird er in Erinnerung bleiben,“ würdigt Bürgermeister Norbert Morkes die Verdienste Strothmanns, der für sein Wirken mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse ausgezeichnet wurde.


Als Strothmann 1985 zum ersten Mal ins Bürgermeisteramt gewählt wurde, konnte er bereits auf eine lange kommunalpolitische Karriere zurückblicken. Seit 1961 gehörte er dem Gütersloher Rat an, seit 1980 als Fraktionsvorsitzender der CDU. Seine Hauptthemen waren die Wirtschafts- und Finanzpolitik. Auch beruflich hatte er einen Wirtschafts-Schwerpunkt: Seit 1970 war der gelernte Industriekaufmann Geschäftsführer des Einzelhandelsverbands Ostwestfalen-Lippe.


Strothmanns Bürgermeisteramt, das er zwei Ratsperioden lang inne hatte, bevor er 1994 mit 66 Jahren in den „Ruhestand“ ging und zur Kommunalwahl nicht mehr antrat, fiel in eine ereignisreiche Zeit: Die deutsche Wiedervereinigung hatte ihre Auswirkungen bis in die Gütersloher Kommunalpolitik, die Bevölkerung wuchs auf rund 90 000 Einwohner, Strothmann durfte 1992 Michail Gorbatschow und seine Ehefrau Raissa im Rathaus begrüßen, er besiegelte die Städtepartnerschaften mit Grudziadz in Polen und Falun in Schweden. Für die Stadtentwicklung in dieser Zeit stehen Ereignisse wie der Abriss des alten Elisabeth-Hospitals in der Innenstadt und der Neubau von Seniorenwohnungen an dieser Stelle oder die Eröffnung des Freizeitbades „Die Welle“.


Auch nach seinem Rückzug aus der Kommunal- und Landespolitik blieb Strothmann der Stadt verbunden, die ihm längst zur Heimat geworden war – als aufmerksamer Teilnehmer und Gast vieler städtischer Veranstaltungen, der sich jedoch gern im Hintergrund hielt, denn auch das war typisch für Karl Ernst Strothmann: kein Aufhebens um die eigene Person.


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