Multiplikator in Stadtgesellschaft

Als Geschäftsführer der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung, Immobilien und Stadtentwicklung nimmt Albrecht Pförtner zum 1. Oktober seine Arbeit auf. Die Gesellschaft soll als städtische Tochter die Arbeitsgebiete „Entwicklung von Wohn- und Gewerbeprojekten“, den Verkauf und die Vermarktung bebauter und unbebauter Flächen, die Erschließung und Bebauung von Grundstücken, die Vermietung, Verwaltung und Sanierung von Immobilien sowie die Wirtschaftsförderung umfassen. „Mit Pförtner gewinnt die Stadt Gütersloh einen erfahrenen, bestens vernetzten Kenner von Stadt, Region und Unternehmensstruktur, denn er wechselt nach 15 Jahren als Geschäftsführer der pro Wirtschaft GmbH des Kreises Gütersloh auf die neue Position“, teilte die Stadt vor einiger Zeit mit. gt!nfo traf sich kurz vor Amtsantritt auf eine Tasse Kaffee mit Albrecht Pförtner – ein ausführlicheres Gespräch führt Chefredakteur Markus Corsmeyer dann in einer der nächsten Ausgaben.

Sie waren bisher Geschäftsführer der pro Wirtschaft GT des Kreises Gütersloh, jetzt werden Sie die Aufgaben des Fachbereichs für Wirtschaftsförderung der Stadt Gütersloh übernehmen. Welches waren dort ihre vernehmlichsten Ziele – und kann man Sie jetzt 1:1 für die Stadt Gütersloh adaptieren. Oder gibt es Unterschiede?

 Den Fachbereich Wirtschaftsförderung wird es in der Form zukünftig bei der Stadtverwaltung Gütersloh nicht mehr geben. Die Wirtschaftsförderung wird eine Teilaufgabe der zum 1. Oktober startenden concept GT, Gesellschaft für Wirtschaftsförderung, Immobilien & Stadtentwicklung GT mbH & Co.KG. Eine städtische Wirtschaftsförderung ist deutlich anders aufgestellt als die Wirtschaftsförderung auf Kreisebene. Wir werden uns in Gütersloh zunächst sehr stark mit anderen Beteiligten um den Aufbau eines Innovationszentrums kümmern. Dort spielt das Thema Gründung und Innovationsbeförderung mit herein. Eine ganz enge Verzahnung des Campus’ Gütersloh der Fachhochschule wird eine weitere wichtige Aufgabe werden. Die Fachhochschule leistet hier hervorragende Arbeit. zum Beispiel mit dem örtlichen Schülerlabor. Zudem hat Gütersloh leider deutlich zu wenig Flächenangebote für kleinere Unternehmen gleich welcher Art. Hier besteht deutlicher Handlungsbedarf. Das Ziel ist, dass die Wirtschaft einen Multiplikator in der Stadtgesellschaft und Stadtverwaltung von Gütersloh erhält.

Sie werden Geschäftsführer der Flughafengesellschaft bleiben. Können Sie hier etwas zum Stand der Dinge sagen?

 Die Gewerbepark Flugplatz Gütersloh GmbH (GFG) entwickelt derzeit den nördlichen Teil des Flughafengeländes. Dort gehören der GFG etwa 32 Hektar Fläche. Der Großteil der Abbrucharbeiten ist bereits abgeschlossen. Es werden auf Harsewinkeler und Gütersloher Seite netto etwa 18 Hektar Gewerbe- und Industriefläche entstehen. Die ersten Vermarktungsgespräche werden bereits geführt. Im Spätsommer 2022 sollen die Infrastrukturarbeiten beginnen. Über den deutlich größeren südlichen Teil des Flugplatzgeländes beginnen die Gespräche zum weiteren Vorgehen bei der Wertermittlung. Das Gelände gehört derzeit noch der Bundesimmobilienanstalt (BImA). Eine Umsetzung in Gewerbe- und Industriefläche wird noch einige Jahre dauern, da für diese Flächen frühestens 2024 Landesplanungsrecht besteht.

Wie wichtig ist das Areal für die Stadt Gütersloh?

Fläche ist ein knappes Gut! Im ganzen Kreis Gütersloh gibt es nahezu keine Gewerbeflächen mehr. Das Ziel des nördlichen Abschnittes ist es, eher größere Flächen ab ca. 10.000 qm zur Verfügung zu stellen. Das schafft für bestimmte Unternehmen auf jeden Fall Entwicklungsperspektiven und ist insofern von großer Bedeutung.

Was wünschen Sie sich für die Stadt Gütersloh in Ihrem neuen Aufgabengebiet?

Dass es einen breiten gesellschaftlichen Konsens zum Wert jedes einzelnen Arbeitsplatzes gibt. Jeder Arbeitsplatz in Gütersloh ist wichtig und es lohnt sich um und für ihn zu kämpfen. Nur dadurch wird Gewerbe- und Einkommenssteuer erzielt, die dann in anderen Handlungsfeldern eingesetzt werden kann.